Eine junge Frau, die ihr Haar zu einem prächtigen Kopf geflochten hat, in feiner Tracht vor einem Bergrelief: Die Helvetia ist nicht nur die numismatische Botschafterin der Schweiz und macht Lust auf einen Urlaub in den Alpen, sie ist auch millionenfach in Tresoren von Edelmetall-Anlegern sowie bei Goldhändlern wie Degussa nah am aktuellen Edelmetallpreis zu finden. Auf den ersten Blick mag es daher kurios anmuten, dass im Degussa-Webshop eine besondere „Helvetia“ (so der offizielle Name, umgangssprachlich wird sie auch als „Goldvreneli“ bezeichnet) angeboten wird, welche im Frühjahr 2019 einen Sammlerwert von 16.000 Euro hatte.
Zugegeben, der Vergleich zwischen der 20-Franken-Standardausführung der Helvetia sowie der 100-Franken-Spezialprägung hinkt – denn während von der „Goldvreneli“ zwischen 1897 und 1949 fast 60 Millionen Stück geprägt wurden, liegt die offizielle Auflage der 100-Franken-Münze bei nur 5.000 Stück. Und weil davon 1.200 Exemplare von der Schweizer Nationalbank wieder eingeschmolzen wurden, zählt die 100-Franken-Variante der Goldvreneli zu den seltensten Münzen Europas.
Rund um die Goldvreneli gibt es so manche numismatische Kuriositäten zu vermelden: So ist im Jahr 1895 ein regelrechter Streit auf höchster politischer Ebene ausgebrochen, weil viele Beobachter die Neugestaltung der 20-Franken-Münze ablehnten. Sie hielten das Motiv der Helvetia für „zu jung“ und „zu unwürdig“. Erst eine züchtigere Version der Helvetia beruhigte die eidgenössischen Gemüter. Im Volk war die weibliche Botschafterin der Schweiz auf den neuen Goldmünzen jedoch von Beginn an beliebt.
Bei Sammlern ist neben der äußerst seltenen Goldprägung der 100-Franken-Münze noch eine andere Variante der Helvetia begehrt: Im Jahr 1897 wurden insgesamt 29 so genannte „Gondo-Prägungen“ hergestellt, diese stammten aus dem gleichnamigen Goldbergwerk im Kanton Wallis. Im Vergleich zu den Standard-Helvetias sind die Gondo-Goldmünzen weißlicher und weisen ein kleines Kreuz in der Mitte des Schweizerkreuzes auf. Diese Prägungen werden äußerst selten auf Auktionen angeboten und sind so gut wie nicht mehr zu bekommen.
Die 100-Franken-Goldmünze mit dem Bildnis der Helvetia ist ein perfektes Beispiel für einen Trend, welcher nun schon mehrerer Jahre anhält: Numismatische Raritäten sind als Investment äußerst spannend, weil die Preise deutlich anziehen. Im Jahr 2014 erreichte die Helvetia bei zwei renommierten Auktionshäusern noch Gebote zwischen 9.000 und 10.000 Euro. Allerdings ist bei der Auswahl von numismatischen Schätzen zu Anlagezwecken ein gutes Händchen und Sachverstand nötig – hier steht die Numismatik-Abteilung der Degussa Goldhandel mit Rat und Tat zur Seite.