So gelingt der Einstieg ins Edelmetall-Investment.
Das Investment in Gold und Silber ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil es völlig unkompliziert abläuft: Es muss kein Kundenkonto angelegt werden, es fallen keine Gebühren an und es wird nicht in abstrakte Finanzkonstrukte investiert, sondern in greifbare und nahezu unzerstörbare Werte. Wer zum ersten Mal etwas Geld in Gold, Silber oder Platin steckt, muss sich vorab nur wenige Fragen stellen.
Gold oder Silber?
Zu allererst: Welches Metall darf es denn sein? Grundsätzlich gilt: Gold ist der Stabilitätsanker in jedem Portfolio. Aus diesem Grund sollten sicherheitsorientierte Anleger einen Großteil ihres Edelmetall-Investments in Gold vorhalten. Das gelbe Metall zeichnet sich durch eine vergleichsweise geringe Volatilität aus. Ein kleiner Anteil (empfohlen werden üblicherweise 10 bis 20 Prozent) kann in Silber oder andere Metalle wie Platin investiert werden, bei größerer Risikoneigung auch mehr.
Keine Experimente bei der Produktauswahl
Bei der Auswahl passender Investment-Produkte sollten sich Einsteiger auf die Klassiker konzentrieren: Das Maß aller Dinge im Edelmetall-Investment ist die Feinunze zu 31,10 Gramm. Sie gibt es in Form von Münzen („Bullion“) und Barren. Welche dieser beiden Formen gewählt wird, ist zweitrangig. Es gibt Goldbarren von einer Vielzahl anerkannter Hersteller, die allesamt in der „London Bullion Market Association“ (LBMA) organisiert sind. Bei den Bullion-Münzen erfreuen sich vor allem der Krügerrand aus Südafrika, der Maple Leaf aus Kanada sowie der Wiener Philharmoniker aus Österreich großer Beliebtheit.
Preis-Leistungs-Verhältnis bei Anlageprodukten
Viel wichtiger als die Frage „Münzen oder Barren?“ ist der Fokus auf eine zentrale Kennziffer im Edelmetallhandel, nämlich auf den „Spread“: Es werden beim Edelmetallverkauf stets zwei Preise für ein und dasselbe Metall angegeben. Hierbei handelt es sich im Edelmetallhandel normalerweise um den Ankaufspreis und den Verkaufspreis. Die Differenz zwischen beiden Werten wird als „Spread“ bezeichnet, zu Deutsch also „Abstand“. Und je geringer dieser Abstand ist, desto schneller können Investoren mit ihrer Wertanlage in die Gewinnzone kommen. Der „Spread“ beträgt bei klassischen Anlagemünzen und Barren mit einem Gewicht von einer Unze oder höher nur wenige Prozent, bei kleinen Produkten kann das Aufgeld wegen der proportional höheren Prägekosten jedoch auch 20 oder 30 Prozent betragen. Es ist daher empfehlenswert, beim ersten Kauf auf einen möglichst geringen „Spread“ zu achten.
Ordnung ist die halbe Miete
Damit Anleger nach dem Kauf von ihrer Investment-Entscheidung auch in vollem Umfang profitieren, ist ein wenig Sorgfalt bei der Dokumentation der Edelmetall-Investitionen nötig. Denn der Gewinn aus dem Weiterverkauf von Münzen und Barren zu Anlagezwecken ist dann steuerfrei, wenn die Edelmetallprodukte ein Jahr lang im Besitz des Investors gewesen sind. Vor Ablauf dieser Jahresfrist wäre eine Besteuerung mit dem individuellen Einkommenssteuersatz fällig. Um diesen Abschlag zu vermeiden, sollten Anleger also möglichst ein Jahr bis zum Weiterverkauf abwarten und die Kaufbelege aufbewahren. Hierbei sind übrigens auch Belege aus einem Tafelgeschäft hilfreich, auch wenn darauf kein konkreter Name dokumentiert ist – im Zweifel sind Anleger verpflichtet, den Kaufzeitpunkt gegenüber dem Finanzamt „glaubhaft“ machen, also beispielsweise durch geeignete Belege oder Zeugenaussagen.