Palladium galt lange Zeit als Exoten-Edelmetall und war die Nummer Vier in der Aufzählung der wichtigsten Investment-Metalle – doch nach einer sensationellen Hausse in den vergangenen Jahren gilt das weiße Metall als Shootingstar und hat inzwischen einen höheren Preis pro Unze als Gold. Im Zehn-Jahres-Vergleich hat Palladium seinen Wert verfünffacht, im Jahr 2009 kostete eine Feinunze noch knapp 180 Euro. Nach einem Rekordstand bei 1600 US-Dollar im März 2019 kam es jedoch zu einem Rücksetzer, innerhalb von zwei Monaten hat Palladium auf Dollar-Basis etwa 15 Prozent seines Wertes eingebüßt. Viele Anleger haben auf diese Gelegenheit gewartet und nutzen die günstigen Kurse nun, um ihre Palladiumbestände auszubauen oder verspätet in den Markt einzusteigen. Und inzwischen bewegt sich Palladium wieder in Richtung des Rekords.
Palladium stand bis vor ein paar Jahren im Schatten seines „großen Bruders“ Platin, nicht zuletzt, weil beide Metalle ähnliche Einsatzzwecke haben. Ein Großteil der Palladiumproduktion wird von der Automobilindustrie abgenommen und in Katalysatoren verarbeitet, zudem sind die Weißmetalle in anderen Kulturkreisen als Schmuckmetall stark gefragt und sogar wichtiger als Gold. Und weil Platin im historischen Vergleich weit von seinen aktuellen Kursen entfernt war, wurde es als preiswerte Alternative zu Platin in der Automobilbranche eingesetzt. Zwar gehen inzwischen immer mehr Marktbeobachter davon aus, dass die KFZ-Hersteller sich verstärkt in Richtung Platin umorientieren könnten, doch Palladium ist und bleibt ein rares Gut: Es gibt nur eine Handvoll Länder, welche das Edelmetall abbauen.