Kanada entscheidet sich für König Charles III. auf Münzen.
Der Maple Leaf aus Kanada ist die unangefochtene Nummer Eins der Silber-Anlagemünzen und in Gold seit vielen Jahren dem Krügerrand dicht auf den Fersen. Die Anlageprägung aus Kanada gilt als besonders fälschungssicher und wird in höchster Feinheit geprägt. Sie ist die erste Wahl für Anleger, doch für Sammler spielte der Maple Leaf wegen seiner hohen Prägeauflage eine untergeordnete Rolle. Das kann sich in diesem Jahr jedoch ändern, denn es steht eine Sensation bevor.
Kanada hat kurz nach der Krönung von König Charles III. in London bekannt gegeben, dass das britische Staatsoberhaupt auf den Münzen, Banknoten und Briefmarken von Kanada zu sehen sein wird. Die Regierung sendete anlässlich der Krönung ein starkes Bekenntnis zum neuen König nach London und betonte, dass Charles die Weiterentwicklung des Commonwealth fördern werde und Kanada bei dieser Entwicklung an seiner Seite stehe.
Maple Leaf mit Queen Elizabeth seit 1979
Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf die Umlaufmünzen und Gedenkmünzen von Kanada, sondern auch auf die Anlagemünzen. Denn der Maple Leaf zeigte seit seinem ersten Jahrgang 1979 die britische Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt des Commonwealth-Mitgliedslandes Kanada. Und der Jahrgang 2023 wird der letzte sein, der das Porträt von Königin Elizabeth II. zeigt. Danach beginnt auch in der kanadischen Münzprägung eine neue Ära und Charles III. wird neben den britischen Anlagemünzen auch auf den Investment-Produkten aus Kanada abgebildet sein.
Die Maple Leaf Münzen des Jahrgangs 2023 haben sich bereits jetzt zu modernen Raritäten entwickelt. Denn sie haben ein besonderes Merkmal, das ihre Einzigartigkeit ausdrückt. Die Wertseite enthält neben dem Bildnis der Königin auch die Regierungszeit zwischen 1952 und 2022 sowie vier kleine Punkte, die die vier verschiedenen Porträts darstellen, auf denen Queen Elizabeth auf kanadischen Münzen abgebildet wurde. Es war eine Sensation, dass die Queen auch 2023 auf dem Maple Leaf zu sehen war und dass dafür eigens das Design der Münzen überhaupt geändert wurde. Mit dem Beginn einer neuen Ära unter König Charles wird der Jahrgang 2023 der Maple Leaf Münzen also für immer eine besondere Bedeutung behalten.
Commonwealth-Staaten unentschlossen
Die deutliche Entscheidung der kanadischen Regierung ist durchaus überraschend, denn in den letzten Monaten gab es durchaus Diskussionen, ob einzelne Länder nach dem Tod von Königin Elisabeth II. endgültig mit der britischen Krone brechen. So hat zuletzt mit Barbados im Jahr 2021 ein Land den Commonwealth verlassen und die Queen von ihren Münzen verbannt sowie durch das Staatswappen ersetzt. Die australische Regierung hatte jüngst beschlossen, auf zukünftigen Banknoten des Landes nationale Symbole anstelle von König Charles abzubilden.
Kanada hat in der Zwischenzeit einen Prozess zur Neugestaltung seiner Münzen eingeleitet. Der bisherige Zeitplan: Bis zum Herbst soll die kanadische Version des Charles-Münzbildes feststehen. Kanada setzt damit eine Tradition fort, die bereits seit 1990 besteht und wonach die kanadischen Münzmotive von kanadischen Künstlern gestaltet werden sollen. Ob es im Herbst jedoch eine Sonderausgabe mit der Jahreszahl 2023 und dem neuen König geben wird oder ob Charles erst mit dem Jahrgang 2024 seinen Platz auf kanadischen Münzen einnimmt, ist noch unklar. Fest steht dagegen, dass der Jahrgang 2023 der Maple Leafs für immer einen besonderen Platz in der Numismatik haben wird – deshalb wird es allerhöchste Zeit, dieses Stück in die eigene Sammlung oder in das Investment-Portfolio aufzunehmen.
Sorgt Australien für die nächste Überraschung?
Unterdessen warten Numismatiker und Investoren mit Spannung, ob Australien dem Beispiel von Kanada folgt und Charles auf seine Anlagemünzen prägt. Nachdem sich gerade erst das Nachbarland Neuseeland für Charles entschieden hat, wird es besonders spannend: Auf den ersten Blick wäre es erstaunlich, wenn ein großes Land wie Australien „aus der Reihe tanzt“ – allerdings gehen die Australier bei ihren Banknoten bereits einen Sonderweg.
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