Dass der Kiwi aus Neuseeland bis heute nicht in der ersten Liga der Edelmetall-Anlagemünzen vertreten ist, hat einen einfachen Grund: Seit 2004 prägt die New Zealand Mint ihre Silbermünzen lediglich in äußerst geringen Auflagen. So sind im Jahr 2004 nur 2.500 Exemplare verkauft worden, zwischen 2009 und 2014 lagen die Auflagen im fünfstelligen Bereich und seit 2015 werden jährlich nur noch 7.500 Stück des Kiwis hergestellt. Diese Prägezahlen machen deutlich, dass es sich bei dem Kiwi aus Neuseeland in erster Linie um ein Sammlerprodukt handelt und nicht um eine klassische Anlagemünze. Dennoch weist sie die typischen Spezifikationen einer Bullionprägung auf und wird ausschließlich in den Standardausführungen zu einer Unze Gold und Silber geprägt.
Die geringe Prägeauflage hat frei nach dem Motto „klein, aber fein“ jedoch dazu geführt, dass die Kiwi-Silbermünzen sich bei spezialisierten Anlegern sowie Sammlern von Tiermotiven zu gesuchten Raritäten entwickelt haben – mit erstaunlichen Wertsteigerungen. So wurde auch die Kiwi-Serie, die ursprünglich nur bis zum Jahr 2008 geplant war, aufgrund des weltweit großen Erfolges bis heute fortgeführt. Streng genommen handelt es sich bei der Kiwi-Serie um eine Abfolge von mehreren abgeschlossenen Mini-Serien: Zwischen 2009 und 2011 standen die Kiwi-Münzen unter dem Motto „Icons of New Zealand“ und ab 2012 wurde das Motto „Kiwi Treasures“ gewählt.
Die neuseeländischen Silbermünzen sind nicht nur wegen der extrem niedrigen Auflagezahlen auch in Deutschland äußerst beliebt, begeistern auch mit ihrer aufwändigen und detailverliebten Gestaltung: Die Faszination des Kiwis wird auf den Münzen in besonderer Weise transportiert. So hat die neuseeländische Münzprägestätte in der Vergangenheit immer wieder auf besondere Prägeeffekte zurückgegriffen, beispielsweise auf eine Farbapplikation im Jahr 2015 sowie auf einen Münzrohling in Form eines Eis im Jahr 2016.
Bei dem Kiwi handelt es sich um einen Laufvogel, welcher in Neuseeland beheimatet ist und inzwischen als Nationaltier des Landes gilt. Auffällig ist, dass es sich beim Kiwi zwar um einen Vogel handelt, dieser kann allerdings nicht fliegen. Das Tier ist bei den Einheimischen äußerst beliebt, der Name wird für zahlreiche Firmen und Produkte genutzt und inzwischen nennen sich sogar Neuseeländer selbst „Kiwis“. Den Namen soll das Tier der Überlieferung nach von den neuseeländischen Ureinwohnern erhalten haben, welche sich an den Kreischlauten des Tieres orientiert haben. Der Kiwi erreicht eine Größe von bis zu 65 Zentimetern und fällt vor allem durch seinen bis zu 20 Zentimeter langen, nach unten gebogenen Schnabel auf, welcher mit zwei Nasenlöchern ausgestattet ist.
Beim Kiwi aus Neuseeland handelt es sich streng genommen um eine sogenannte Agenturausgabe: Herausgeber der Münze ist die neuseeländische Post, welche die Prägeaufträge in der Vergangenheit an verschiedene Prägestätte vergeben hat, beispielsweise die „Royal Australian Mint“ – und zwischenzeitlich wurden die Kiwis sogar in Deutschland bei der „B.H. Mayer’s Kunstprägeanstalt GmbH“ in Karlsfeld bei München geprägt. Die Münzen werden standardmäßig gekapselt sowie in einer dekorativen billigster Karte ausgeliefert, welche thematisch passend zum Münzmotiv gestaltet ist und meist ein hochauflösendes Bild eines Kiwi-Tieres aufweist.