Das Jahr 2017 stand ganz im Zeichen des Zusammenwachsens der klassischen Numismatik und des modernen Edelmetall-Investments. Bei Münzen wie dem australischen Kookaburra oder den britischen Lunar-Prägungen lässt es sich inzwischen nicht mehr deutlich sagen, ob sie eher der Numismatik oder dem Investment zuzuordnen sind. Diese Entwicklung steigert die Nachfrage nach den klassischen Edelmetallprodukten deutlich – und viele Münzen, die bei Degussa eigentlich zu Anlagezwecken angeboten werden, entwickeln nach kurzer Zeit einen Sammlerwert jenseits des eigentlichen Metallpreises.
In diesem Jahr wurde die Numismatik durch mehrere spektakuläre Fehlprägungen auf Trab gehalten: Als beispielsweise die britische Pobjoy Mint die Prägung ihrer eigenen Britannia-Münze nach etwa 7.000 von 50.000 geplanten Stücken einstellen musste, weil die private Prägestätte gegen Urheberrechte verstoßen hatte, war die Aufregung groß – und die Münzen der ersten Prägereihe entwickelten sich zu gesuchten Sammlerstücken.
Als kurz darauf jedoch auch aus Kanada und Ghana ähnliche Fehler bekannt wurden, bei denen jeweils ein falscher Prägestempel verwendet wurde, kamen allerdings Zweifel auf: Handelt es sich bei den Fehlprägungen eventuell gar nicht um Zufälle, sondern geplante Aktionen zur Absatzsteigerung? Diese Frage wird wohl nie geklärt sein, doch Fehlprägungen lassen weiterhin die Sammlerherzen höher schlagen – und die Sammlerwerte für solche Exoten-Münzen entwickeln sich prächtig.
Die vergangenen zwölf Monate boten auch Sammlern die Möglichkeit, diverse besondere Jubiläen mit seltenen Münzen zu feiern. Die 100 Euro Goldmünze aus Deutschland setzte den Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg ein Denkmal, den beliebten Krügerrand gab es zum 50. Geburtstag erstmals in Silber. Die Royal Canadian Mint würdigte den 150. Geburtstag der Staatsgründung mit einer Neuinterpretation eines historischen Münzmotivs: Der „Voyageur“ erinnert an die lange Geschichte des Fellhandels in Kanada.
Münzensammler und Anleger haben in diesem Jahr vor allem auf die neuen Motive der gängigen Edelmetallprägungen gewartet, insbesondere auf Lunar, Kookaburra und Koala aus Australien sowie den Panda aus China. Und beide Länder überraschten ihre Fans positiv: Die Überraschung aus Australien war der Kookaburra, der in diesem Jahr vor einem prächtigen Vollmond abgebildet wurde. Das Motiv bekommt dadurch einen exotischen Touch und bildet einen besonderen Hintergrund für den beliebten Eisvogel. Mit Lunar und Koala setzte die Perth Mint ihre beiden beliebten Bullion-Serien mit detailverliebt gestalteten Motiven fort.
Durchweg positiv fiel auch das Feedback für die Panda-Münzen aus China aus: Die Chinesen haben eine Nahaufnahme eines niedlichen Pandajungen auf das Motiv gebracht. Damit wurde auch der traditionelle zehn Jahre umfassende Gestaltungszyklus abgeschlossen, für 2019 wird eine völlige Neugestaltung der Panda-Münzen erwartet. Bei Degussa sind nicht nur die aktuellen Jahrgänge, sondern auch zurückliegende Motive zu bekommen – die Panda-Münzen erfreuen sich in Deutschland trotz der Umstellung der Gewichtsangabe von Unzen auf Gramm immer größerer Beliebtheit.