Zweistellige Zuwachsraten in nur zwei Monaten.
Der Edelmetallmarkt ist immer für Überraschungen gut – dies zeigte sich in diesem Jahr bereits zweimal: In den vergangenen Wochen stand Silber wegen der Auseinandersetzung zwischen Kleininvestoren aus dem Internet und finanzkräftigen Hedge Fonds im Rampenlicht. Hinter den Kulissen der Edelmetallwelt hat jedoch ein anderes Metall eine Rallye hingelegt, mit der wohl kaum jemand gerechnet hat: Platin ist der neue Investment-Superstar. Bereits nach zwei Monaten in diesem Jahr lässt sich sagen, dass Platin ein Investment ist, welches man unbedingt auf dem Schirm haben sollte.
Prägestätten haben Produktsortiment um Platin erweitert
Während die meisten Investmentmotive standardmäßig in Gold und in Silber geprägt werden, leistet sich nicht jede Prägestätte den Luxus einer Anlagemünze aus Platin. Allerdings haben in den letzten Jahren zahlreiche Hersteller ihr Sortiment erweitert und eine Platinmünze ins Sortiment aufgenommen. So gibt es inzwischen auch eine Platinvariante des Wiener Philharmonikers mit einem Gewicht von einer Unze sowie eine Mini-Ausführung zu 1/25 oz. Die britische Royal Mint gibt ihre „Queens Beasts“ auch in Platin heraus. Und die Perth Mint aus Australien hat auf vielfachen Wunsch inzwischen eine Platin-Variante der beliebten Lunar-Münzen entwickelt. Mit einer strengen Limitierung auf nur 5.000 Stück sind diese Prägungen also nicht nur für Edelmetall-Investoren, sondern auch für Sammler interessant.
Hierzulande steckt das physische Investment in Platin bislang noch in den Kinderschuhen. Denn alle Anlageprodukte aus Platin werden ausnahmslos mit der vollen Mehrwertsteuer von 19 Prozent belegt. Und offenbar erwarten viele Anleger, dass sie lange warten müssen, bis Platin durch einen Wertzuwachs diesen Steueraufschlag ausgleicht. Allerdings hat Platin in diesem Jahr gezeigt, dass es in der Lage ist, in kürzester Zeit einen Wertzuwachs von 19 Prozent und mehr zu erzielen. Und die Nachfrage nach physischem Platin ist so groß, dass die meisten Anlagemünzen aus Platin inzwischen restlos ausverkauft sind.
Barren stehen bei Degussa-Kunden hoch im Kurs
Neben Anlagemünzen gibt es auch Barren aus Platin, die für Anleger verkauft werden. Besonders begehrt sind die Platinbarren zu einer Unze und 100 Gramm mit dem Degussa-Logo. Diese Barren weisen eine Feinheit von 999,5 auf und wurden geprägt. Für größere Budgets gibt es auch XXL-Ausführungen der Platinbarren mit Gewichten von 500 und 1000 Gramm. Allerdings ist auch bei dieser Produktgruppe eine massive Nachfrage zu verzeichnen, die Bestände der Degussa Goldhandel können trotz umfangreicher Bevorratung schnell ausverkauft sein.
Die Platin-Hausse wird vor allem getrieben durch Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft. Zudem besteht auf dem Platinmarkt ein anhaltendes Angebotsdefizit. Nachdem sich Investoren und Industrie in den vergangenen Jahren regelrecht auf Palladium als Platin-Alternative gestürzt hatten, haben die Platin-Produzenten ihre Kapazitäten verringert. Zuletzt waren massive Zuflüsse in börsengehandelte Platin-Papiere zu beobachten – und auch bei der Degussa Goldhandel zog die Nachfrage nach Platin deutlich an. Aufgrund der höheren Schwankungsbreite der Weißmetalle sollte der Schwerpunkt eines sicherheitsorientierten Edelmetalldepots weiter auf Gold liegen, doch ein Anteil von 20 Prozent in Form von Silber mit geringer Beimischung von Platin und Palladium ist durchaus sinnvoll, um einerseits auf Sicherheit zu setzen und andererseits von den Chancen der Weißmetalle zu profitieren.