Marktkommentar 23.08.2018
Die jüngsten Schweizer Goldexportzahlen zeigen, dass Indien mit 25 Tonnen im Juli wieder die Spitzenposition der Einzelländer erreicht hat. China – berechnet durch Addition der Exporte nach Festlandchina und der Exporte in das Verwaltungsgebiet von Hongkong – übertraf mit 35,4 Tonnen (Festlandchina 19,4 Tonnen, Hongkong 15,0 Tonnen) die indische Gesamtmenge. Insgesamt machten Asien und der Nahe Osten zusammen 83% der Gesamtmenge aus.
Der jüngste wöchentliche Newsletter der Edelmetallberatung Metals Focus sieht einen Rückgang der Schweizer Goldexporte und -importe in diesem Jahr als Zeichen einer schwachen globalen Goldnachfrage, was allerdings durch Zahlen der beiden führenden Goldverbraucher China und Indien widerlegt werden könnte, die vermuten lassen, dass sich die Goldnachfrage in diesen beiden Ländern im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich hält. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die aggressive Handelsposition der US-Verwaltung, die Zinspositionierung der Fed und der Anstieg des Dollars (und der daraus resultierende niedrigere Goldpreis) auf die Goldnachfrage in der zweiten Jahreshälfte auswirken werden.
Außerhalb Indiens und Chinas blieben die Schweizer Goldexporte in andere Abnehmerländer verhalten, doch die guten Exportzahlen in Länder wie Thailand, Malaysia und Singapur deuten darauf hin, dass andere Nachfragezentren einen Teil der Flaute abfedern könnten.
Metals Focus wies auch darauf hin, dass der Rückgang der Schweizer Goldeinfuhren in diesem Jahr (minus 23% gegenüber dem Vorjahr) hauptsächlich auf einen starken Rückgang aus den traditionellen Abnehmerländern – insbesondere den VAE und Hongkong – zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Einfuhren aus den meisten goldproduzierenden Ländern geringe Zuwächse oder blieben stabil, was weitgehend der eigenen Prognose entspricht, dass die weltweite Goldproduktion im Jahr 2018 weiter wachsen wird.