Als der deutsch-dänische Krieg im Februar 1864 ausbrach, war der dänische König Christian IX. gerade erst drei Monate im Amt. Christian hatte zuvor das Gezerre um das Königreich Dänemark sowie die damals souveränen Herzogtümer Schleswig (das damals als Reichslehen eng an Dänemark angebunden war) und Holstein (ein damaliges Mitglied des Deutschen Bundes) miterlebt. Als 1863 eine neue gemeinsame Verfassung für Dänemark und Schleswig ausgearbeitet wurde, erkannte Christian das Konfliktpotenzial und unterschieb nur auf massiven öffentlichen Druck und in Sorge um Konflikte mit dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck.
Die Sorgen des jungen Monarchen waren offenbar nicht unberechtigt, denn nachdem die neue Verfassung verabschiedet wurde, setzte der Deutsche Bund seine Truppen in Richtung Norden in Bewegung. Preußen und Österreich besetzten sowohl Schleswig als auch Nordjütland. Der finale Showdown am Alsensund trug sich am 18. April 1864 bei dem Dorf Dybbol zu, damals standen 37.000 preußische Soldaten nur 11.000 dänischen Soldaten gegenüber. Die Erstürmung der Düppeler Schanzen war ein Schock für die dänische Führung, denn die Schanzen galten als uneinnehmbar. Es dauerte nur eine knappe halbe Stunde, bis die Infanterie vorrücken konnte – und bereits am Mittag war Düppel (so die deutsche Schreibweise) in preußischer Hand.
Der dänische König Christian IX. bemühte sich auch nach dem Ende des Krieges darum, eine weitere Eskalation mit den preußischen Nachbarn zu verhindern. Dies war nicht selbstverständlich, weil sich die neuen Machthaber im Herzogtum Schleswig durch Repressalien gegen die dänische Bevölkerung hervortaten. Christians Vorschlag zur Güte, Dänemark könne dem Deutschen Bund beitreten, lehnte Otto von Bismarck ab. So musste Dänemark sowohl Schleswig als auch Holstein an Preußen und Österreich abtreten – dies war die Geburtsstunde der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Nach dem Ende des deutsch-dänischen Krieges hatte König Christian IX. von Dänemark auf der politischen Bühne Europas nichts mehr zu melden, stattdessen kam auf einem anderen Feld niemand an ihm vorbei: Durch geschickte Vermittlung wurde Christian IX. zum „Schwiegervater Europas“ und brachte dadurch nicht nur seine Kinder in renommierten Königshäusern auf dem gesamten Kontinent unter – seine Verkuppelungsaktionen könnten auch als verdeckte Form der Diplomatie und Friedenssicherung verstanden werden. Als Christian im Jahr 1906 im Alter von 87 Jahren starb, war er mit 43 Amtsjahren einer der dienstältesten Monarchen der Welt.
Sein Sohn Frederik VIII. war bei Amtsantritt bereits 63 Jahre alt und galt als liberaler Herrscher, verstarb allerdings nach nur sechs Jahren unter mysteriösen Umständen: Auf der Rückreise von Nizza brach der dänische König auf dem Hamburger Gänsemarkt während eines Abendspaziergangs zusammen und erlitt einen Herzinfarkt – ausgerechnet in direkter Nachbarschaft zu einem stadtbekannten Luxus-Bordell. Dass der Monarch keine Papiere bei sich trug (und daher erst einen Tag später im Leichenschauhaus als dänischer König identifiziert werden konnte), befeuerte die Gerüchte um ein nächtliches Abenteuer. Die Boulevardpresse strickte daraufhin eine Geschichte nach der anderen – ob Frederik tatsächlich im Bordell gestorben und auf dem öffentlichen Platz abgelegt worden sein soll, ist bis heute ungeklärt. Christian X. übernahm das Zepter und wurde auf Goldmünzen zu 10 Kronen sowie 20 Kronen abgebildet, die bis heute bei Anlegern und Sammlern beliebt sind.