Mythos und Wahrheit aus der Goldkammer – diesmal mit einem monumentalen Denkmal aus Gold.
Die Goldkammer, das Erlebnis-Museum rund um Edelmetalle der Degussa Goldhandel im Herzen von Frankfurt, ist aus dem Winterschlaf erwacht: Dank der bundesweiten Corona-Lockerungen konnte die Goldkammer neue Öffnungszeiten festlegen und ist jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Zudem öffnet das Museum für Gruppenführungen nach Voranmeldung.
Bei einer Expedition durch die Goldkammer entdecken die Besucher goldene Schätze aus vergangenen Epochen, darunter auch aus dem antiken Griechenland. Und sie entdecken die Geschichten hinter den goldenen Zeitzeugen – beispielsweise auf der Anekdoten-Wand im Museum. „Dort sind Geschichten aufbereitet, die Gold in weitergefassten, historischen Kontexten erläutern“, berichtet Patricia Bethlen, Kuratorische Leitung der Goldkammer in Frankfurt. Eine dieser Geschichten handelt von der Göttin Athena Parthenos, auch als „Jungfrau Athene“ bekannt. Sie gilt als Göttin der Weisheit, der Strategie, des Kampfes und war auch die Schutzgöttin der Stadt Athen.
Von Athene zum Weltwunder
Doch warum lohnt es sich, bei einer Erkundungstour durch die Goldkammer auch auf den Spuren der Athene zu wandeln? Zu allererst: Sie wurde als Monumentalstatue verewigt – von niemand geringerem als dem Bildhauer Phidias, der im Anschluss eines der sieben Weltwunder, den Zeus von Olympia fertigte, errichtete. Er gestaltete die Athene mit einer Höhe von 12 Metern aus Elfenbein, die mit einer Verkleidung aus Goldplatten mit einem Gewicht von 1150 Kilogramm versehen war. „Gold war immer den Göttern vorenthalten, und dass es eine so riesige, goldene Athena in Athen gab, ist für uns noch sehr beeindruckend, muss aber in der Antike unfassbar gewirkt haben“, erklärt Patricia Bethlen und ergänzt: „Die Akropolis ist für uns bis heute das Wahrzeichen der Antike, für die Menschen früher war es die Athena.“
Auch wenn diese Ausmaße jeden Betrachter auf den ersten Blick sprachlos zurücklassen, ist die Komposition durchaus üblich für die damalige Zeit – aus Gold waren beispielsweise die Kleidung, das Haar und weitere Details gefertigt. Gold und Elfenbein wurden als Zeichen der Ehrerbietung verstanden, weil sie schon damals sehr teuer waren und weite Handelswege hatten. Kuriose Randnotiz: Perikles soll die Investition in die XXL-Statue damit begründet haben, dass es sich hierbei um eine Goldreserve für schlechte Zeiten handeln solle.
XXL-Figur als Reserve für „schlechte Zeiten“
Diese schlechten Zeiten wurden dann auch tatsächlich eingeläutet, allerdings von einem Akteur, mit dem man damals wohl nicht gerechnet hat: Ein Befehlshaber, der 300 v. Chr. in Athen die Macht ergreift, gibt den Auftrag, der Athene zu Leibe zu rücken und das Goldgewand abzubauen und einzuschmelzen, um Söldner zu bezahlen. Doch die imposante Statue lebt in Form von Repliken weiter durch die ganze Antike und wurde in allen erdenklichen Formen und Materialien umgesetzt: Marmor, Akrolithtechnik, Terrakotta, auf Urkundenreliefs, Schildern und auch Schmuck aus Gold. So wurde der Nachruhm der Athene bis heute unverrückbar festgeschrieben – beispielsweise in Form eines detailgetreuen Nachbaus des gesamten antiken griechischen Parthenon-Tempels von Athen im Centennial Park in Nashville in den USA.
Wer die Antike weitergehend erkunden möchte, sollte sich den Themenbereich „Antike Welten“ in der Goldkammer näher ansehen. Darin sind beispielsweise ein goldener Eichenlaubkranz oder ein Votivblech zu sehen. Im Kapitel „Goldstück-Geldstück“ begegnet die Besucher der Goldkammer die Athena in Persona im Distarter von Alexander dem Großen. „Auf der Vorderseite ist sie abgebildet, wohl mit Alexanders Gesichtszügen, auf der Hinterseite ist die Göttin Nike präsentiert“, berichtet Patricia Bethlen. Aus numismatischer Sicht ist diese Darstellung hochinteressant, denn erst später lassen sich die Herrscher selbst auf den Münzen abbilden.
Das Goldkammer Museum
Das Goldkammer Museum ist eines der modernsten Museen Europas. Im unterirdischen Kammersystem des spektakulären Museumsbaus spannen mehr als 500 Exponate einen kulturhistorischen Rahmen von über 6.000 Jahren. Entdekcken Sie mit der Goldkammer alle Facetten des Goldes.
Besuch der Extraklasse
Das Goldkammer Museum in Frankfurt steht steht als einzigartiger Erlebnisort für Führungen oder auch Veranstaltungen im privaten oder geschäftlichen Rahmen zur Verfügung. Sie wollen mehr erfahren? Neben dem Anruf können Sie auch gerne das Goldkammer-Formular nutzen.
Sie möchten eine Anfrage stellen? Neben dem Kontaktformular erreichen Sie uns zudem auch telefonisch unter +49(0)69-860068298.