Marktkommentar, 06.01.2019
Wir haben in letzter Zeit einige anomale Zahlen über die Schweizer Gold-Importe und -Exporte gesehen, und die kürzlich veröffentlichten November-Zahlen bilden da keine Ausnahme. Nach mehreren Monaten, in denen die Goldeinfuhren die Exporte ganz erheblich überstiegen, ist im November 2018 eine Umkehrung zu beobachten, da die Goldexporte die Importe um fast 46 Tonnen überstiegen. Dies diente wahrscheinlich dazu, den Jahresüberschuss teilweise auszugleichen, und scheint eine Belebung der Exporte nach Hongkong und Indien zu bedeuten- den beiden führenden Empfängern von Schweizer Gold im November.
Zum ersten Mal seit einigen Monaten steht Hongkong als führender Importeur von Schweizer Gold an erster Stelle, Indien auf Platz zwei. Beide verdrängten die direkten Exporte nach China, das in den letzten zwei Jahren der führende Importeur von Schweizer Gold war. Die kombinierten Exporte nach Asien und in den Mittleren Osten machten im November jedoch noch 82% aller Schweizer Goldexporte aus und unterstreichen weiterhin den anhaltenden Strom aus dem Westen in den Osten.
Die Zahlen können darauf hindeuten, dass die chinesische Nachfrage im Einklang mit einer allgemein als rückläufig angesehenen chinesischen Wirtschaft sinkt – Zusammenhänge mit den wirtschaftlichen Differenzen Chinas und den USA sind zwar nicht klar zu belegen, reihen sich aber in die Meinungen der Experten ein.