- Sammelgebiet: Auch wenn sich die Geschmäcker im Laufe der Jahrzehnte ändern, so gibt es doch numismatische Evergreens. Zu den Klassikern unter den Sammelgebieten zählen Tiermotive und Schiffsmotive, zudem sind Herrscherdarstellungen seit Menschengedenken auf Münzen zu finden. Vor dem Kauf einer Münze ist zu prüfen, ob es sich dabei um ein Exoten-Gebiet handelt oder ob es viele verwandte Produkte gibt.
- Auflage: Zu den wichtigsten Indikatoren für eine Wertsteigerung zählt die ursprüngliche Prägezahl, die in einem zweiten Schritt in Relation zum Sammelgebiet gesetzt werden muss. Dies bedeutet: Eine niedrige Auflage allein sorgt noch nicht für einen hohen Seltenheitswert, wenn das Sammelgebiet kaum Interessenten hat. Für moderne Edelmetall-Anlagemünzen gilt: Silber-Unzen mit Auflagen von 50.000 Stück oder darunter sowie Gold-Unzen mit höchstens 10.000 Stück haben eine gute Chance auf Wertsteigerungen.
- Seltenheit: Die offiziellen Prägezahlen sind nur ein Teil der Wahrheit, denn häufig werden die tatsächlich hergestellten Mengen nicht dokumentiert oder nicht veröffentlicht – oder ein Teil der Auflage wurde nachträglich eingeschmolzen. Bestes Beispiel: Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland vor der Euro-Einführung gelten aktuell noch als Massenware, doch weil viele Deutsche ihre Mark-Silberlinge in Euro getauscht haben, dürfte nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Millionen-Auflage erhalten sein.
- Erhaltung: Eine goldene Regel in der Numismatik lautet: „Auf Klasse statt auf Masse setzen.“ Renditeorientierte Münzenfreude sollten also besser, anstelle in kürzester Zeit ein bestimmtes Sammelgebiet in mittelmäßiger Erhaltung zu vervollständigen, ihr Geld in wenige und überdurchschnittlich gut erhaltene Stücke investieren. Diese haben in den vergangenen Jahren teils massive Wertsteigerungen erfahren, von denen selbst Aktieninvestoren nur träumen können.
- Modeerscheinungen: Vorsicht ist geboten bei kurzfristigen Trends und Hypes. Erfahrene Sammler erinnern sich noch an die Hologramm-Münzen, welche in den Neunziger Jahren der letzte Schrei waren und inzwischen kaum noch Interesse wecken. Es ist ratsam, bei numismatischen „Special Effects“ ein gesundes Maß an Gelassenheit an den Tag zu legen und nicht alles zu kaufen, was blinkt, glänzt oder sogar Geräusche macht.
- Edelmetallgehalt: Gold und Silber fungieren auch in der Numismatik als Wertversicherung. Im Klartext: Selbst wenn ein bestimmtes Sammelgebiet an Attraktivität und Wert verliert, werden Münzen nie unter den reinen Metallwert fallen. Und während bei Kupfermünzen am Ende nur noch Schrottwert übrig bleibt, bleibt eine historische Goldmünze stets im gehobenen Preissegment, egal welcher Sammlergeschmack gerade herrscht.
- Historische Bedeutung: Münzen sind historische Zeitdokumente. Und fast immer, wenn hinter einer Münze eine Geschichte steckt, wirkt sich dies wertsteigernd aus. Nur ein Beispiel: Das Vier-Pfennig-Stück aus dem Jahr 1932 wurde in hoher Millionenauflage geprägt und ist eigentlich keine Seltenheit. Doch weil damals erfolglos versucht wurde, mit dem unüblichen Nennwert die Menschen zum Sparen zu bewegen, ist diese Münze weit über das Sammelgebiet „Weimarer Republik“ hinaus bekannt und viele Münzenfreunde, die ansonsten einen großen Bogen um deutsche Münzen machen, möchten dieses Stück in ihre Sammlung aufnehmen.
Münzfälschungen waren in der Welt der Numismatik schon immer ein Problem, doch die Flut der Fakes hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Denn auf internationalen Online-Plattformen wie „AliExpress“ oder „Wish“, die eigentlich nicht als Fake-Shops konzipiert waren, sind massenhaft Nachprägungen von deutschen Sammlermünzen zu finden. Diese Fälschungen werden für ein paar Euro verkauft und landen in Deutschland in Online-Auktionen und Kleinanzeigen-Portalen. Hier ist also besondere Vorsicht beim Kauf von historischen Sammlermünzen geboten.