Marktkommentar, 11.10.2018
Nach offiziellen Zahlen der Shanghai Gold Exchange (SGE) sank die chinesische Goldnachfrage im September gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, blieb aber über dem entsprechenden Wert von 2016. Der kumulierte Wert für das bisherige Jahr liegt nach neun Monaten weiterhin über dem des Vorjahres, aber nur um gut 3%.
Dies ist nicht allzu überraschend, da jüngste Berichte von Bloomberg aus China darauf hindeuten, dass das chinesische Geschäftsklima im September auf den niedrigsten Stand seiner siebenjährigen Geschichte gefallen ist. Vermutlich sind die Zollstreitigkeiten mit den USA ein gewichtiger Grund für diesen Rückgang.
Die Befragten des Bloomberg-Berichts vertreten rund 300 kleine und mittlere Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftszweigen. Im Schlusskommentar heißt es: „Die meisten befragten Unternehmen befinden sich derzeit in noch nie dagewesenen Schwierigkeiten und sind hinsichtlich der Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate zunehmend pessimistisch geworden. Für die meisten war das Geschäft noch nie so schlecht“, sagt er.
Aber was ist mit dem jüngsten Rückgang der Goldnachfrage im September? Es ist wahrscheinlich noch zu früh zu sagen, ob dies den Beginn eines anhaltenden Rückgangs der Goldnachfrage nahelegt – wir werden noch einige weitere Monatszahlen abwarten müssen, um sicher zu sein. Der Septemberwert lag immer noch rund 10% über dem Wert von 2016 und die kumulierte Summe der neun Monate ist immer noch höher als vor einem Jahr, aber die niedrigeren Entnahmen im September könnten ein Zeichen dafür sein, dass die chinesische Goldnachfrage zu sinken beginnt.