Marktkommentar, 07.09.2019
Im Gegensatz zu Medienberichten, die auf eine schwache chinesische Goldnachfrage hindeuteten, zeichnen die jüngsten Zahlen der Shanghai Gold Exchange (SGE) ein ganz anderes Bild. Die Goldaufnahme Chinas lag im August bei knapp 191 Tonnen gegenüber 161 Tonnen im Vorjahresmonat und 144 Tonnen im August 2016. Im bisherigen Jahresverlauf stieg die Goldaufnahme um rund 6% gegenüber den ersten 8 Monaten 2017 und um über 10% gegenüber dem entsprechenden Wert von 2016 an.
Bei den Goldeinfuhren nach China handelte es sich zuletzt oft auch um den Import von goldhaltigen Konzentraten zur Raffination aus chinesischem Besitz und anderen Liegenschaften. Die neue Kyzyl-Goldmine von Polymetals in Kasachstan, die gerade in Betrieb genommen wurde und ihr Goldkonzentrat direkt auf das chinesische Festland liefert, wird einen guten Teil dazu beigetragen haben.
Da der niedrige Goldpreis auch als Nachfrageimpuls für Indien, den zweitgrößten Goldverbraucher der Welt, angesehen wird, entwickelt sich Gold vielleicht stärker, als es sein momentaner Preis vermuten lässt.