Silber hat seit seinem historischen Rekordstand bei rund 35 Euro pro Feinunze einen beispiellosen Absturz erlebt und bewegt sich aktuell nur leicht über den ebenfalls rekordverdächtigen Tiefständen. Das Gold-Silber-Ratio, also das Verhältnis zwischen Gold- und Silberpreis, hat zuletzt erneut Spitzenwerte erreicht und viele Anleger sehen bei dem „kleinen Bruder“ von Gold große Chancen auf Wertsteigerungen. Doch wie gelingt der Einstieg in das Silber-Investment?
Wie auch bei Gold ist in der Welt der Silbermünze die Feinunze das Maß aller Dinge. Mit einem Feingewicht von 31,10 Gramm und einer Feinheit von mindestens 999 Stücken Silber werden die wichtigsten Silberanlagemünzen geprägt – allen voran der „Maple Leaf“ aus Kanada, der „American Eagle“ aus den USA sowie das „Kangaroo“ aus Australien. Die Münze Österreich ist mit dem „Wiener Philharmoniker“ vertreten und die Royal Mint aus Großbritannien zeigt Flagge mit der „Britannia„. Alle genannten Münzen sind für Anleger als Standardprägung zu einer Unze verfügbar.
Diese klassischen Bullionprägungen überzeugen ihre Fans nicht in erster Linie durch die Gestaltung, sondern durch ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis – weil Bullionmünzen in Millionenauflage ohne aufwändige Verpackung produziert werden, können sie nah am aktuellen Silberpreis (dem so genannten „Spot“) verkauft werden. Wer auf Silber-Anlage-Münzen setzt, bekommt somit das meiste Silber für sein Geld.
Neben den Standard-Unzen sind bei professionellen Edelmetallhändlern wie Degussa auch solche Silbermünzen zu bekommen, die auf den ersten Blick wegen ihrer hochwertigen Verarbeitung durchaus als Sammlermünzen verstanden werden können, aber eigentlich für Anleger geprägt wurden: Beliebt sind vor allem die australischen Lunare, Koalas und Kookaburras sowie der Panda aus China. Diese Münzen werden mit einem leichten Preisaufschlag auf den Silberspot verkauft, haben dafür in den vergangenen Jahren jedoch auch einen Sammlerwert oberhalb des Silberpreises ausgebildet.
Wer etwas mehr Silber kaufen möchte, sollte entweder auf Barren zurückgreifen oder die XXL-Varianten einzelner Bullion-Münzen zurückgreifen – die meisten Prägestätten verzichten auf weitere Silberprodukte abseits der Unze, doch es gibt Alternativen für Barrenkäufer: Die „Queen’s Beasts“ Serie aus Großbritannien sowie den „Maple Leaf“ aus Kanada gibt es als Zehn-Unzen-Ausgaben. Wichtig beim Silberkauf ist in jedem Falle, auf die Anwendung der so genannten „Differenzbesteuerung“ zu achten – dadurch können Silbermünzen, die aus dem Nicht-EU-Ausland eingeführt wurden, besonders nah am aktuellen Silberpreis verkauft werden.
Silber hat sich in den vergangenen Monaten zu einem echten Liebling für Edelmetall-Anleger entwickelt. Denn viele suchen nach einem preiswerten Investment, welches im Krisenfall auch als Tauschmittel einsetzbar ist. Während bei einem Währungscrash wohl niemand mit einem Goldbarren zum Bäcker gehen würde, erscheinen Silbermünzen als passende Alternativen für den Alltag in Krisensituationen. Aus Investment-Sicht sind Silbermünzen mit einem Gewicht von weniger als einer Unze jedoch nur bedingt geeignet, da die Prägekosten hier überproportional zu Buche schlagen.